steht nun genau eine Woche für User zur Verfügung. Wir haben Apples neuen Mediencenter natürlich gleich installiert, uns aber ein vorschnelles Review verkniffen.

Wie mit allen Neuerungen muss man erstmal zusammenwachsen und sich ein wenig daran gewöhnen.
Nach nunmehr einer Woche intensiver Dauernutzung, Durchschmökern von Apples stellenweise wirklich amüsanter Hilfefunktion und Testen aller Funktionen fühlen wir uns nun dazu bereit, ein Statement abzugeben.

Wie gut ist iTunes 11 wirklich?

…vom Jogger zum Sprinter…

Was einem nach dem Download sofort auffällt ist das Tempo. Sowohl der Programmstart als auch das tägliche Suchen, Auswählen und Importieren ist deutlich schneller. Hier hat ganze Arbeit geleistet und deutlich an der Temposchraube gedreht.

Aufgeräumter, einfacher, praktischer und schöner

Kommt man zum Punkt „Optik“ fallen die größten Änderungen auf. iTunes 11 wirkt wesentlich aufgeräumter. Endlich wurde die hässliche und kompliziert zu konfigurierende Seitenleiste entfernt (auf Wunsch lässt sie jedoch noch immer einblenden).

Als Ersatz gibt es nun für jede Medienart (Musik, Film, Bücher, usw.) die optisch ansprechendste und sinnvollste Anordnung. Optisch deutlich schöner als zuvor wohlgemerkt. Als besondere Neuerung darf hier wohl „Expanded View“ genannt werden.

Expanded View in iTunes 11

Klickt man ein Album an, erscheint über die ganze Bildschirmbreite eine Übersicht über den gewählten Film oder das Musikalbum mit Titeln, Zeitangaben, Cover usw. Die Zeiten von Coverflow sind vorbei, doch Expanded View ist einer adäquater Ersatz.

Die zweite wichtige Neuerung ist die Funktion , die nun die lange ersehnte Titelvorschau darstellt. Hier lassen sich relativ unkompliziert auch Titel hinzufügen und entfernen. Gerade wenn man sehr viel Musik hört eine nützliche Funktion die lange überfällig war.

Up Next in iTunes 11

Geht rein um das Interface, die Nutzbarkeit und die Optik ein riesiger Schritt nach vorn. Doch wie steht es um die versteckten Details und Funktionen?

als Dreh und Angelpunkt, kein echtes

Die iCloud ist nun kein Zusatzfeature mehr, sondern wird mit iTunes 11 zum Dreh- und Angelpunkt für Musik und Filme. Dank iCloud ist es nun möglich alle Inhalte eurer Mediathek auf allen Apple Geräte zu verteilen. Dank eines intelligenten Download-Buttons auch gezielt auf einem einzelnen Gerät. Fein wenn man die Inhalte z.B. im Fitnessstudio offline nutzen will. Leider funktioniert dieser Ablauf jedoch nur per vollständigem Download via iCloud.

Streaming von Titeln aus eurer Mediathek zuhause, während ihr z.B. im Bus sitzt, ist nach wie vor nicht möglich. Echtes Musik- und Videostreaming funktioniert nur im Heimnetzwerk bzw. per AirPlay von einem Gerät zum anderen. Ihr könnte jedoch nicht mit einem leeren iPhone in der Arbeit sitzen und auf eure Mediathek zuhause zugreifen und die Musik dort anhören. Hier seid ihr auf die Daten in der iCloud beschränkt.

Apple sollte in dieser Hinsicht wirklich nachbessern. Denn erst damit macht Streaming wirklich Sinn und iTunes 11 und seine User wären bereit dafür.

Als weitere Neuerung der iCloud gibt es noch „Cloud Saving“ zu nennen, wodurch all eure Aktivitäten im iTunes Store speichert und auf allen Geräten verteilt. So könnt ihr z.B. einen unterwegs geliehenen Film an der selben Stelle wo ihr unterbrochen habt zuhause auf Apple TV weitersehen. Praktisch und lange überfällig.

Cloud Saving in iTunes 11

Mini Player nun nicht mehr mini

Die letzte echte Neuerung ist der Miniplayer. Diente er früher lediglich zum Starten, Stoppen und Pausieren, beherrscht er nun alle wichtigen Funktionen wie „Up Next“, Titelsuche und AirPlay-Kommandos. Er darf als echte Bereicherung angesehen werden.

Mini Player in iTunes 11

Warum sich der MiniPlayer jedoch nicht fixieren lässt ist unverständlich. Auf großen Bildschirmen, auf denen nicht immer die ganze Fläche genutzt wird findet er noch leicht ein Plätzchen. Auf einem 13″ kleinen MacBook Display verschwindet er aber ständig hinter irgendwelche Ebenen. Dadurch kann man iTunes gleich in der Großansicht lassen. Falls jemand rausfinden wie man den Miniplayer fixieren lässt (Apple selbst hatte keine Antwort *g*) bitte in den Kommentaren posten.

Was fehlt? Was nervt?

Nun, Apple hat konsequent alle sozialen Netzwerke wie Facebook und ehemals Bing aus iTunes verbannt. Nervig ist die allgegenwertige Präsenz des iTunes Stores. In jeder Ecke will Apple uns noch mehr Musik andrehen. Das Überangebot an Buttons und Symbolen führt jedoch her zum Gegenteil: Nach 2-3 Tagen achtet niemand mehr drauf.

…Fazit…

iTunes 11 ist optisch schöner, aufgeräumter und unkomplizierter und wird dadurch wesentlich benutzfreundlicher. Neulinge finden sich schneller zurecht und „alte Hasen“ können sich schnell genug darauf einstellen.

Die wenigen echten Neuerungen machen iTunes 11 ohne Frage besser. Doch Kernfragen wie Streaming der Mediathek von unterwegs bleiben ungelöst. Doch erst damit würde iTunes zum echten Mediencenter werden. Hier sollte Apple nochmals seine Haltung überdenken. Titel auf ein iPad und iPhone zu laden um sie unterwegs nutzen zu können ist fast etwas antiquiert, auch wenn nun die iCloud als zusätzlicher Speicher fungieren kann.

Doch abgesehen davon macht iTunes 11 nahezu alles besser als sein Vorgänger und ist schon zu Beginn fast fehlerfrei. Apple verschob den Release „to get it right“ und sie haben es geschafft.

iTunes 11 überzeugt selbst notorische iTunes-Gegner und ist definitiv das beste iTunes bis dato.

Bilder via Apple.com und Apple.com/pr