Mit dem gestern erschienenen, rundum erneuerten Betriebssystem iOS 6 führt jede Menge neue und verbesserte Features ein. Durch die Abkehr vom Großkonzern Google musste Apple auch auf verzichten.

Abhilfe soll die neue App „“ schaffen. Apple wirbt mit einem „völlig neuen Seherlebnis“. In der Praxis ist das Ergebnis aber noch teilweise ernüchternd…

Mit ausführlichen, gesprochenen Wegbeschreibungen, einer interaktiven 3D Ansicht und dem beeindruckenden Flugmodus ist die von Apple ganz neu designte einfach großartig.

Apple spricht große Worte. Doch viele User sind verärgert und bezeichnen die Karten-App als Enttäuschung und Rückschritt. In der Tat gibt es einige negative Aspekte. Insbesondere die sogenannte „Fly Over“-Funktion, welche als DAS Highlight angekündigt wurde, enttäuscht bis auf sehr wenige Ausnahmen. Große US-Metropolen wie New York zeigen zwar, wieviel Potential in der Anwendung liegt, doch schon Städte wie München oder Stuttgart bieten deutlich weniger Qualität, teilweise Wolken, die die Sicht versperren und dicke Schleier im Bild.

Auch die Satellitenkarten sind eine herbe Enttäuschung. Ländliche Gegenden sind teilweise bis zur Unkenntlichkeit verpixelt. So ist diese Funktion effektiv nicht nutzbar. Doch Apple verspricht, das Angebot täglich zu verbessern und das Bildmaterial zu optimieren…

Bei so viel Schatten gibt es aber auch helles Licht: So sind die vektorbasierten Karten knackig scharf, sehr detailliert und aktuell und laden deutlich schneller als die alten Google Maps. Zudem werden sinnvolle Features wie eingeblendete Telefonnummern und Infos bei Lokalitäten eingeblendet.

Die „turn by turn“ Navigation ist nicht weniger als ein gut funktionierendes Navigationssystem. Bei unserem Test wurden relativ genaue Anweisungen gegeben und die Wege auch zu abgelegenen Adresse richtig beschrieben. Anders als der frühere Routenplaner, funktioniert das „turn by turn“-Navi wirklich sehr gut und kann die Apps von Tom Tom und Navigon durchaus ersetzen. Dies stellt einen echten Mehrwert dar, spart sich der User dadurch nämlich mindestens €30 für eine der Apps.

All das macht die App zu einem der leistungsstärksten und im wahrsten Sinne sehenswertesten Navigations- und Kartendienste.

Den Ärger vieler User kann man durchaus verstehen. Apple bewirbt ein Produkt überschwänglich und bietet dann durchwachsene Qualität. Doch so gravierend die Mängel momentan auch sind, überwiegen die positiven Aspekte bereits jetzt. Die vektorbasierten Karten sind ebenso aktuell und genau, aber praktischer und optisch schöner als die Google Maps. In Verbindung mit der Navigationsfuktion wird die Karten-App zu einem echten Mehrwert für Apples iPhones, iPod Touch und das .

Sofern Apple das Kartenmaterial weiterhin optimiert, und davon ist auszugehen, wird die Karten-App den mehrjährigen Vorsprung von Google Maps in naher Zukunft vermutlich ausgleichen und so die großen Versprechungen erfüllen.

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