Bereits letzte Woche druckte Bloomberg ein Interview mit Apple CEO Tim Cook, Craig und Apples Design-Guru Jony … doch nur Auszüge davon. Nun wurde auch der Rest des Interviews veröffentlicht und dieser gewährt äußerst interessante Einblicke in die Zusammenarbeit der Design- und Hardwareabteilung bei Apple und welche Früchte diese Kooperation im Fall von iOS 7 getragen hat…

Apples Jonathan Ive and Craig Federighi in der Bloomberg Businessweek
Apple's Jonathan Ive and Craig Federighi in der Bloomberg Businessweek

Nach Apple CEO Tim Cook erhalten nun also auch Jonathan Ive and Craig Federighi in der Bloomberg Businessweek die Gelegenheit, den iPhone und iPad-Usern Rede und Antwort zu stehen. Im heutigen „Complete Interview“ erklärt der Vorstand der Software-Entwicklung Craig Federighi und SVP of Design Jony Ive warum iOS 7 so ist wie es ist.

Nach dem Ausscheiden des früheren iOS-Entwicklungschefs Scott Forstall wurden Ive Türen und Tore geöffnet, Apples Design grundlegend neu zu strukturieren.

„But I have always found—and I know the ID [industrial design] team has always found—that the discoveries you make when you are lucky enough to sit next to somebody who represents a completely different expertise, those discoveries can be really profound, and they're really exciting,“ Ive

Die Arbeit an iOS 7 sei auch laut Federighi so fruchtend gewesen, weil Software, Hardware und Design so eng zusammengearbeitet haben wie nie zuvor.

Damit schnitt man in dem Interview auch das Thema Qualität an, denn Apple hält den Ruf äußerst penibel, um nicht zu sagen pedantisch zu sein. Federighi dazu:

iphone_5s_5c„I think it's a unique statement about Apple's values in product development that it is taken as a given among everyone on the team that we will go to the most absurd lengths seemingly to get something just right, to solve, to do the level of architecture work that normally would constitute the most critical element of a product,“ Federighi so, „but we'll focus that amount of energy and more to say, ‚That blur has to be just right. That detail has to be just right.'“

Besonders interessant auch die Erklärung von Ive, was denn Apples Motivation sei, Technik, Design und Entwicklung unaufhaltsam in relativ kurzen Zeitspannen weiterzutreiben. Ive erklärte: „We make tools for people that enable them to do things they couldn't without the tool. But we want them to not have to be preoccupied with the tool.“

Ein iDevices von Apple sei erst dann fertig, wenn es „inevitable“ erscheine, also wenn es keine Alternative dazu am Markt gebe. Ein iPhone oder iPad müsse über den Dingen stehen und der Konkurrenz den Weg weißen.

„It almost appears like it wasn't designed,“ erklärt Ive. „Then we feel like we got it right, which is sort of semi-ironic, as a design team, to not make you feel like it was designed. But that's what we try to do.“

Software-Chef Federighi wurde in dem Interview geradezu emotional und erklärte, dass Apple für ihn mehr sei, als nur eine erfolgreiche Firma. Apple „ermögliche Menschen Dinge und Erfolge, die ohne diese Produkte nicht möglich wären.“

„OK, I'm a technology freak,“so Federighi, „but I think probably if someone mapped my brain, you would find that there were moments when I lit up the love pattern in my neurons in association with our products. I mean, literally, there is love, and I think that is true of many of our customers. I think when we build something we love and that others love, then we have done our job.“

Wie gesagt ein sehr interessantes Interview, das zeigt, dass Apple nicht ausschließlich stur auf Umsatz orientierten Mitarbeiter hat, sondern Menschen die mit viel Emotionalität und persönlichem Engagement daran arbeiten, dass wir uns jeden Tag wieder auf unser Smartphone „freuen“ dürfen.