Jedes Jahr aufs Neue erklärt uns Apple in seinen Keynotes, um wie viel besser die neueste Modellgeneration von iPad und iPhone denn seien. Jedes neue iPad ist, so will es uns Apple weiß machen, eine dramatische Revolution, die die Welt und unseren Alltag besser machen werde. Einiges ist ja immer dran gewesen, aber ganz so bahnbrechend waren die kleinen Entwicklungsschritte bisher dann doch nicht…

Bis heute? Das iPad Air ist das erste, vollkommen neue iPad seit der Präsentation der ersten Generation im Jänner 2013. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen und haben unser iPad 3 gegen das neue getauscht.

Ein Erfahrungbericht nach einer Woche Dauernutzung…

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Zur Info, wir haben iPads mit identischer Ausstattung verglichen: Das iPad 3 mit 32GB und 4G/LTE und das iPad Air ebenfalls mit 32GB und LTE. Also schnappen wir uns Apples Versprechen und schauen, ob diese auch tatsächlich eingehalten werden…

Apple verspricht… Neues Design, deutlich dünner

Nimmt man das iPad Air erstmals aus der gewohnt schönen Verpackung, glaubt man im ersten Moment, Apple hätte vergessen, einen Akku einzubauen. Das iPad Air ist so viel leichter und dünner und liegt durch die weniger flach zulaufenden Kanten um so viel besser in der Hand, dass man das Gefühl hat, ein iPad Mini in der Hand zu halten.

iPad3vsiPadAirDies bestätigten auch Leute, die weniger Erfahrung mit Apple Produkten haben. Nicht selten haben wir gehört: Oh, bist du jetzt auf ein iPad Mini umgestiegen.

Neben dem riesigen Fortschritt in Sachen Form, hat Apple nun auch letzte Kritikpunkte bei der Verarbeitung beseitigt. Die Knöpfe und Regler für Lautstärke, Ausschalten und Mute an den Seiten und oben sind nun nicht mehr aus Plastik, sondern aus dem selben, eloxierten Metall wie das ganze Unibody Gehäuse. Das kennen wir schon von den iPhone 5 und 5S. Durch diese Aufwertung wirkt alles wie aus einem Guss und noch hochwertiger als in vorangegangen Modellgenerationen.

Eines steht außer Frage: Das iPad Air ist ein Produkt, das in seiner Machart kaum einen Gegner finden wird. Kein Spaltmaß ungleichmäßig, perfekt eingepasste Knöpfe und Bedienelemente, wunderschöne Kanten, eine widerstandsfähige und hochwertige Eloxierung, ein ultrastabiles Unibody Gehäuse und dank Lightning Connector nun auch eine aufgeräumte Unterseite, in der sich deutlich weniger Schmutz sammeln kann.

Apple verspricht… Retina Display, sehr viel zu sehen, sehr wenig zu tragen

Das Retina Display des iPad Air bleibt mit 9,7 Zoll weiterhin identisch groß. Allerdings hat Apple unter der Oberfläche technisch einiges verändert. Das Display ist nun nicht mehr mit dem Panel verklebt wie früher, die Anzahl der LEDs zur Beleuchtung des Bildschirms wurde drastisch reduziert und die Menge der einzelnen Komponenten konnte ebenfalls minimiert werden.

Dadurch wird die gesamte Display Einheit dünner, energieeffizienter und ganz nebenbei für Apple kaum teurer zu produzieren.

Anfänglich aufkeimende Befürchtungen, weniger LEDs würden auch zu einer schlechteren bzw. ungleichmäßigeren Ausleuchtung führen können wir widerlegen. Das Display des iPad Air bleibt genauso reaktionsschnell, hochauflösende, satt und schön wie in früheren Generationen. Ziel erreicht, Punkt.

Apple verspricht… Unglaubliche Performance, das Hochleistungsleichtgewicht

Eines gleich vorweg: In jeder Situation ist das iPad Air ein deutlicher Sprung nach vorne. Beim Einschalten ist iOS in deutlich weniger Zeit geladen, Apps öffnen mit kaum spürbarer Verzögerung, Bildbearbeitung in iPhoto, die noch beim iPad 3 die eine oder andere Sekunden Geduld forderte, gehören nun der Vergangenheit an, Clash of Clans kennt kaum noch Ladezeiten und und und…

Im Alltag ist das iPad Air spürbar flotter. Doch seine wahre Power bemerkt man bei leistungshungrigen Apps und Games. Dass Infinite Blade 3, welches für den 64bit-A7 Prozessor maßgeschneidert ist schneller läuft war ja klar, aber um wie viel flüssiger und intuitiver Real Racing 3 oder Asphalt 8: Airborne laufen ist schon absolut beeindruckend. Mit dem neuen A7-Prozessor mutiert das iPad endgültig zur mobilen Spielekonsole.

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Apple verspricht… gleiche großartige Batterielaufzeit

… und Apple verspricht nicht zu viel. Auch im iPad Air müsst ihr euch niemals Gedanken darüber machen, euer iPad untertags Zwischenladen zu müssen. Ein üblicher, iPad-nutzungsintensiver Tag mit 3G-Surfen in Bus oder Bahn, Office Anwendungen am Vormittag, Gaming in der Mittagspause, Multitasking Anwendungen am Nachmittag, Surfen am Heimweg und Filmschauen am Abend endete meist mit einem Akkuladestand zwischen 3 und 10 Prozent.

Das war schon bei unserem iPad 3 so und hat sich nicht geändert. Angesichts massiv gestiegener Rechenpower in Verbindung mit kleinerem Akku darf man bei Apple absolut stolz auf eine solche Leistung sein.

Apple verspricht… fortschrittliche mobile Daten, besser Verbindungen wo immer du bist

In diesem Punkt hängt alles von eurer Peripherie ab. Habt ihr einen Router, der den neuen ac-WLAN Standard unterstützt, dürft ihr euch auch im WiFi-Netz über wesentlich schnellere Verbindungen freuen. Im mobilen Netz hängt euer Speed davon ab, wieviel ihr dem Mobilfunkanbieter zahlt. In Österreich (wo wir getestet haben) ist LTE nicht flächendeckend nutzbar. Wir mussten uns deshalb auf maximal 42MBit/s beschränken. Hier hat sich wenig geändert.

Auffallend jedoch war, dass der Empfang besser ist. In Räumen, in denen wir noch mit dem iPad 3 nur 1-2 Striche Empfang und eine relativ langsame Verbindung zu beklagen hatten, war der Empfang nun mit dem iPad Air tadellos.

Apple verspricht… neue iSight Kamera als Grund mehr zu lachen

Bisher waren die Kameras auf den iPads Nebensächlichkeiten, die einzig für den Betrieb mit FaceTime oder Skype gedacht waren. Mit der iSight Kamera im iPad Air kommt Apple nun all jenen japanischen Touristen entgegen, die sich anstatt wie früher mit dicken Spiegelreflexkameras heute mit dem iPad vor die Wahrzeichen dieser Welt stellen und tausende Fotos knipsen.

Die iSight Kamera im iPad Air entspricht in den wesentlichen Details jener des iPhone 5 und ist somit ein riesiger Schritt nach vorne. 5 Megapixel aus einem ordentlichen Objektiv mit ordentlicher Lichtstärke dürfte bei guten Lichtverhältnissen allen Hobbyfotografen genügen. In Verbindung mit dem kleineren Gehäuse mutiert das iPad Air so fast zur Kompaktkamera… aber eben nur fast.

Apple verspricht… iPad Air und iOS 7, eines macht das andere besser

Man muss es offen sagen: iOS 7 ist weniger stabil als iOS 6 und hat das iPad 3 deutlich eingebremst. Im iPad Air fehlen die Vergleichswerte zu iOS6, doch man spürt bei jeder Anwendung, dass der A7-Prozessor mit iOS 7 besser fertig wird. Auf dem Air ist iOS 7 das, was wir uns schon von Anfang an gewünscht haben: Stabil, schnell, intuitiv und fast fehlerfrei.


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Unser Fazit zum iPad Air

Das iPad Air kann einfach alles besser als seine Vorgänger: Es ist im Alltag schneller, deutlich leichter, liegt besser in der Hand, ist noch mobiler, intuitiver, hochwertiger, breiter einsetzbar und ist eine echte Gamingmaschine zu einem kaum gestiegenen Preis.

Für uns steht außer Frage: das iPad Air ist die Revolution und Innovation, die wir uns schonst lange von Apple gewünscht haben. Um es mit den Worten eines Redakteurskollegen auszudrücken:

Wenn du dir ein iPad Air leisten kannst, kauf eines. Wenn du es dir nicht leisten kannst: Probier es nie aus! Du wirst in Verzweiflung enden!