Die bzw. der NSA-Skandal beherrscht seit Monaten die Schlagzeilen und sorgt für starkes Misstrauen in die US-Unternehmen und das digitale Zeitalter. In der vergangenen Woche hatte NSA-Whistleblower Edward Snowden dann erklärt, weitere Infos preisgeben zu wollen. Dies ist nun geschehen. Demnach sammle die NSA täglich mehrere Milliarden Datensätze von Handys zur Erstellung von Bewegungsprofilen.

NSA-Skandal: Milliarden Handy-Datensätze ausgespäht

Auch, wenn jedem bekannt sein sollte, dass Handys in der heutigen Zeit problemlos geortet werden können, sind die Maßnahmen der NSA doch etwas zu weit gegangen. So sammelt der Geheimdienst täglich mehrere Milliarden Datensätze von Handys, um verdächtigen Menschen ausfindig machen zu können. Wann genau man verdächtig ist, entscheidet ein Analyse-Programm

Co-Traveler ist bislang größtes bekanntes NSA-Programm

Wie es heißt, untersucht die NSA die gesammelten mit dem Analyse-Programm Co-Traveler, der ein Bewegungsprofil zu dem erstellt. Genauer gesagt versucht die Software herauszufinden, wann man wie nah an einem Terrorverdächtigen war und ob sich die Profile gleichen. So will man weitere Verdächtige ausfindig machen.

Offiziell wollte die NSA keine Stellung dazu nehmen, erklärte jedoch, der Washington Post einen ungenannten Mitarbeiter zukommen zu lassen, der die Vorgehensweise schildern soll. Demnach zapfe die NSA Kabel an, die mit Mobilfunknetzen verbunden sind. In den USA herrscht unterdes große Empörung bei der Bürgerrechts-Union ACLU. „Es ist erschütternd, dass ein Ortungsprogramm dieser Größe eingeführt werden konnte, ohne eine öffentliche Debatte“, schreibt Anwältin Catherine Crump in einer Stellungnahme.

„Die Wege, die wir jeden Tag zurücklegen, können außerordentlich viel über unsere politischen, beruflichen und intimen Beziehungen verraten. Die massenhafte Überwachung von Hunderten Millionen Handys missachtet die Privatsphäre von Ausländern und Amerikanern gleichermaßen, die wir beachten müssen.“

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