Der AppStore ist randvoll gefüllt mit gut gemachten Casual Games. Hin und wieder sind aber auch Titel dabei, die spür- und sichtbar in die Sparte der First Class-Titel passen. Infinity Blade I und II gehören zu jenen Games, die den Ruf von mobilen Games für iOS als vollwertigen Handheld-Ersatz aufgebaut haben.
Nun steht mit Infinity Blade III [€ 5,99 Universal] der dritte Teil der erfolgreichen Saga im AppStore und soll dank vollem Einsatz der 64bit-Power von iPad Air und iPhone 5S den technischen Vorsprung der neuesten, mobilen Apple Generation zur Schau stellen.
Ob Infinity Blade III den hohen Erwartungen gerecht wird und sich genauso gut spielt wie es aussieht, oder ob es letztenendes nur ein weiteres Grafikblender ist, klären wir im iPNB-Game-Review…
Keine Frage, Infinity Blade I und II sind und waren selbst nach heutigen Standards beeindruckende Spiele, die mit ihrer Steuerung den Grundstein für viele andere Games (wie zum Beispiel Epoch 2) gelegt haben. Warum also viel an der grundlegenden Spielmechanik ändern?
Infinity Blade III – Das Gameplay… oder doch ein Deja Vú?
Das dachten sich wohl auch die Entwickler bei Epic Games. Auch Teil 3 spielt sich nach dem altbekannten, von Anfang an schnell monoton werdenden Prinzip: Ausweichen nach links oder rechts, ducken und draufhauen. All das funktioniert mit einfachen Gesten und nahezu perfekt. Direkt, verzögerungsfrei und sauber. Die größte Freude machen dabei die Animationen beim letzten Angriff, der dafür sorgt, dass die meist übergroßen Gegner optisch opulent das Zeitliche Segnen. Erfreuliche Neuerung ist, dass es nun Gegnerklassen, wie zum Beispiel Drachen gibt, die andere Taktiken von euch fordern.
Der Rest ist wie gehabt und lässt jeglichen Fortschritt vermissen. Ihr kämpft euch durch ein relativ kurzes Spiel, sterbt ihr auf eurem Weg, beginnt ihr mit bestehender Stärke von vorne um letzten Endes als fabelhafter Hühne dem Bösen den Gar aus zu machen.
Irgendwie hat man eben alles schon mal gesehen. Da hilft es auch nicht, dass es nun zwei unterschiedliche Charaktere zu steuern gibt, zwischen denen man wechseln kann, sowie dass man Zaubertränke brauen (und dafür endlos nach wenig abwechslungsreichen Zutaten suchen muss) und Waffen schmieden kann. Vor allem die Besuche beim Schmied bringen etwas Freude mit sich, da sich dadurch das lästige Waffen suchen vermeiden lässt.
Dennoch ist der Mangel an neuen Ideen allgegenwärtig…
Infinity Blade III … das technisch Machbare?
Wo es beim Thema Gameplay und Kreativität mangelt wird beim ersten Blick auf Infinity Blade III schnell klar, in welchen Teil des Games die Entwickler all ihre Energien gesteckt haben.
Teil 3 der Saga ist das wohl best aussehendste Spiel im AppStore und dürfte auch eine Vielzahl von Konsolen- und Handheldtiteln mit Leichtigkeit ausstechen. Um es ein wenig emotionaler auszudrücken:
Infinity Blade 3 lässt euch immer wieder mit unglaublicher Miene und herunterhängender Kinnlade vor dem iPad sitzen.
Dabei sind es nicht nur die Texturen und Effekte, die dermaßen beeindrucken, sondern der neue Detailreichtum, den die Entwickler in jedes noch so kleine Szenario eingefügt haben. Moos an den Gemäuern, Wassertropfen, detaillierte Schatten, glänzende Rüstungen, Tiere die im Hintergrund vorbeihuschen, je nach Lichteinfall schimmernde Waffen und Tropfen die an der „Kamera“ im Regen herunter rinnen…
Selbst auf ausgewachsenen Konsolen wir man lange suchen müssen, um ein Game zu finden, das Infinity Blade 3 das Wasser reichen kann.
Infinity Blade III – Die Klonkriege?
Die Grafik ist auf höchstem Niveau und zeigt was die neuen 64bit-Architekturen drauf haben. Doch leider hat sich ein massives Manko eingeschlichen: Man könnte sich fast wie in den Klonkriegen fühlen.
Die Bewegungen der Gegner, aber insbesondere auch der spielbaren Charaktere inklusive Siegesanimationen (die unerklärlicherweise mit jedem Waffentyp identisch sind) wurden wahrscheinlich direkt von Teil 1 und 2 übernommen.
So detailliert die Grafik auch ist, Animationen und Gameplay lassen ein von den Vorgängern unverändertes Spielgefühl aufkommen. Dadurch wird Infinity Blade III noch schneller langweilig und monoton als seine Vorgänger…
httpvh://youtu.be/rD9PJeEO4tE
…Infinity Blade III – Fazit…
So sehr man Infinity Blade III auch den Willen der Entwickler anmerkt, ein Referenzspiel abzuliefern, ändert sich an unserem Testurteil wenig.
Epics neuester Streich ist ein Grafikblender, der zeigt, was man aus dem iPad Air und iPhone 5s rausholen kann. Aufgrund seines monotonen Gameplays, fehlender Neuerungen und eines massiven Mangels an spielerischer Kreativität bleibt Infinity Blade III jedoch in allen anderen Belangen weit hinter den hohen Erwartungen zurück.
Eine Empfehlung sprechen wir für all jene aus, welche die Power ihres neuen iDevices erleben wollen oder die Vorgänger noch nicht kannten.
[appext 610003290]
1 Kommentar
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stimme absolut zu, das ist eine gutaussehende grafikdemo. wenn man das als spiel ernst nehmen würde, würde man sich nur ärgern und sein geld zurückverlangen 😉