Die Verkäufe von digitaler Musik via iTunes, Amazon und anderen Plattformen verzeichnen erstmals in der Geschichte ein leichtes Minus. Seit dem Start von iTunes im Jahr 2003 gab es ausschließlich steiles Wachstum zu vermelden.
Grund zur Beunruhigung? Wohl eher nicht, denn mit dem Wachstum von Streamingservices wie iTunes Radio, Pandora, Spotify oder Rdio verdient die Musikindustrie über andere Wege…
Die neuesten Zahlen von Billboard zeigen einen Verkaufrückgang von einzelnen Songs von 1,34 Milliarden auf 1,26 Milliarden im Jahr 2013 und somit einen Rückgang um 5,7 Prozent. Bei den Verkäufen von digitalen Alben muss man eher von einer Stagnation als von einem Rückgang sprechen. 117,6 Millionen gegen 117,7 Millionen Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr entsprechen hier einem Minus von 0,1 Prozent.
Die Zahlen kommen nicht unerwartet, sondern hatten sich über das ganze Jahr bereits im Vorhinein abgezeichnet. Entsprechend überraschend ist dann eher die negative Einstellung der Musikbranche. Mit starken Deals und hohen Gewinnen durch gestreamte Musik via iTunes Radio, Sportify, Pandora und Co. werden die Verluste am Downloadsektor mehr als ausgeglichen.
„While industry executives initially refused to attribute the early signs this year of digital sales weakness to the consumer’s growing appetite for streaming, in the second half of the year many were conceding that ad-supported and paid subscription services were indeed cannibalizing digital sales.
While SoundScan has not yet released its annual streaming numbers numbers, so far industry executives have been reporting that the growth in streaming revenue has been offsetting the decline in digital sales revenue. „
Hinzu kommen die Verkäufe von physikalischen Medien, wie CDs, Vinyl und DVDs. Hier führt die CD mit 57,2 Prozent Marktanteil gegenüber 40,6 Prozent bei den Digitalen Downloads nach wie vor knapp und spült auch so jede Menge Geld in die Kassen.
1 Kommentar
Kommentare sind geschlossen.
Wenn man sich mal die Qualität der Musik-Produkte anschaut, die in den letzten 1-2 Jahrzehnten auf den Markt geworfen wurden, wundert es eigentlich, dass die Musikindustrie nicht noch viel ärger aus den letzten Löchern pfeift. Die Industrie ist mausetot. Und wenn sie nicht das allmächtige Marketing hätten, sähe es zappenduster aus. Ich muss nur mal schauen, wie viele CDs ich (online und offline) im 2013 effektiv gekauft habe. Da waren mehr Alben dabei, die ich aus „ach das muss ich mal wieder haben“ Gründen gekauft habe als dass ich Neu-Erscheinungen irgendwie kaufenswert gefunden hätte. Ab einem gewissen Punkt ist eben alles gesagt und getan, was gesagt und getan werden konnte. Ab dann gibt es nur noch Wiederholungen. Kommt einem bekannt vor, wenn man die Schwesterindustrien „Filme“ und „Spiele“ anschaut. Die Existenz, in der wir uns befinden, gibt einfach nur so und so viel her. Nicht sehr viel, wenn man genau hinschaut. Man stelle sich nur mal vor, der Mensch würde doppelt oder dreimal so lange leben als jetzt. Die Langeweile und Enttäuschung, die so ein Mensch erleben würde, wären nicht mehr messbar.