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Nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook für 14 Milliarden Dollar steht die Welt Kopf. User löschen in Scharen den WhatsApp Messenger von ihren iPhones und kaufen Alternativen.

Dabei hat sich eigentlich gar nicht viel geändert: war schon vorher transparent wie kaum eine andere App, zeichnete Userdaten auf und nahezu jeder Datenschützer dieser Welt schlug die Hände über dem Kopf zusammen, weil so viele User die App verwendeten.

Nach der Übernahme durch den Glaskasten Facebook werden die User aber dennoch hellhörig, wie es scheint.

In nur 3 Tagen stürmte die Schweizer die Charts und scheint kaum noch zu bremsen. Dabei scheint Threema wesentlich transparenter zu ein, als der Werbetext verspricht!

Wir haben uns schlau gemacht…

Bleiben wir bei WhatsApp: Nachrichten sind unverschlüsselt, ja. Nahezu jeder User kann auf den gesamten Chat-Verlauf mit einfachen Programmen wie WhatsApp Spy usw. zugreifen. Nahezu jeder Datenschützer warnte von Anfang an vor WhatsApp, und das nicht erst seit Kurzem, sondern von Anfang an.

Wurde WhatsApp bewusst daraufhin ausgelegt, für große Firmen wie Facebook und Google interessant zu sein? Nun, die Aussage des WhatsApp Gründer zum Verkauf von WhatsApp von August 2013 ist dazu sehr interessant:

„Leute die eine Firma gründen, um sie dann schnell zu verkaufen, sind eine Schande für das Valley.“ via

Das darf man nun interpretieren, wie man will. 14 Milliarden sind über die Ladetheke gegangen, das zeigt dass Geld wohl doch ein wichtiges Thema für die Entwickler war. Sei es drum.

Nun gilt es sich für eine Seite der Macht zu entscheiden. Ob man nun die Liaison Facebook und WhatsApp als dunkle Seite der Macht bezeichnet, sollte man noch abwarten, denn für den User kann eine solche Verbindung (mit Bedacht genutzt) durchaus auch ein komfortables Werkzeug sein.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, sieht sich aber, wie so viele User gleich nach Alternativen um… Doch macht das Sinn?

Threema – das bessere WhatsApp aus der Schweiz? Sicher, verschlüsselt und nicht auf Profit aus?

Momentan stürmt Threema die Charts wie keine andere App zuvor. In der Tat sind die Nachrichten verschlüsselt, das Interface ähnlich komfortabel, die Userzahl steigt massiv und mit 1,79 Euro bringt die App auch eine Erklärung mit, womit die Entwickler belohnt werden.
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Dennoch sollte man mit Bedacht an die Sachen gehen. Eine Nachrichtenapp wie Threema macht nur Sinn, wenn man der App Zugang auf die Kontaktdaten am iPhone lässt. Denn ansonsten müsste man die Kontakte von Hand jedesmal eintippen, wenn man eine Nachricht schreibt. Wer dies bestätigt, so Datenschützer, gibt auch Threema wieder nahezu freien Zugang auf seine Daten.

Das Selbe gilt für die Funktion, den Standort auf einer Karte teilen zu können.

Zudem werden die Anmeldedaten des Nutzers auf den Schweizer Servern gespeichert.
Wirklich verschlüsselt sind bei Threema also ausschließlich die Textinhalte. Alles andere bleibt unbestimmten Grades transparent. Ein Mogelpackung also? Das müssen die Datenschützer herausfinden.

Nochmal im Überblick, warum Threema genauso mit Vorsicht zu genießen ist:

  • Anmeldedaten des Nutzers werden in der Schweiz gespeichert
  • Kontakte werden bei erlaubtem Zugriff transparent und (vermutlich) in der Schweiz gespeichert
  • Standortbestimmung durch Bekanntgabe in der App (wird vermutlich in der Schweiz gespeichert)

Es gilt also wie bei allen offenen Inhalten im Internet: Ein sensibler Umgang mit den Preis gegebenen Informationen ist bleibt uns nicht erspart. Eine Empfehlung, ob man nun auf eine der Alternativen wechseln sollte kann man nicht abgeben, wohl aber sollte man aufmerksam beobachten, inwiefern Facebook WhatsApp noch transparenter macht.

Wir bleiben für euch dran und halten euch über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

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