Adobe Lightroom 5

Einen fragwürdigen Schritt geht Apple dieser Tage mit seiner neuen Politik in Punkto Bildbearbeitung am Mac und iOS. Statt wie bisher mit iPhoto und Aperture 3 zwei Anwendungen für Casual- und professionelle Anwender im Programm zu haben, wird die auf der WWDC 2014 vorgestellte Foto App beide Versionen ablösen.

Für iPhoto-User ist dies kein Grund zur Besorgnis, denn die neuen Foto App wird eine umfassende Verbesserung von iPhoto in allen Punkten mit einfacherer Archivierung, intuitiverer Bildbearbeitung usw. Anders sieht die Sache für professionelle Anwender und engagierte Hobby-Fotografen aus. Denn wird das letzte Profi-Programm von Apple bleiben. Die Entwicklung von wurde soeben eingestellt und Nummer 3 wird auslaufen und nicht mehr fortgesetzt.

Alle, die in Zukunft also eine professionelle Fotoanwendung brauchen, schickt Apple höchstpersönlich zur Konkurrenz von Lightroom. Und das wird teuer… richtig teuer sogar.


Bei den neuen Infos zur Entwicklung von Aperture handelt es sich nicht wie sonst um Gerüchte, sondern um eine offizielles Statement von Apple gegenüber The Loop. Beide Apps, also iPhoto und Aperture werden zugunsten der mit iOS 8 und OS X Yosemite eingeführten Photo App eingestellt.

Die Preise für Apples Creative Cloud Suite
Die Preise für Apples Creative Cloud Suite

Wie eingangs erwähnt wird diese neue Apple Foto App kein Rückschritt, sondern wie man im Sneak Peek auf der WWDC 2014 gesehen hat eine deutlich intuitiver zu nutzende Bibliothek für eure Photos und wird gegenüber iPhoto wesentlich mehr Bildbearbeitungsoptionen zur Verfügung stellen.

Kein professionelle Fotoprogramm mehr für Apple User

aperture_lens_iconDie Möglichkeiten zur Bildretouchierung, einzelne Parameter einzustellen, Bilder zu Archivieren und zu bearbeiten werden aber bei der neuen Foto App weit unter jenen von Aperture 3 liegen. Ein Schritt der absolut unverständlich ist. Die Verbreitung von Aperture 3 bei Fotografen und engagierten Hobbyfotografen ist enorm und seit der Einführung des neuen Mac Pro in diesem Jahr kehren immer mehr anspruchsvolle User zurück ins Apple Lager.

„Aperture, which has long lagged behind competing software like Lightroom from Adobe, saw its last major version update to 3.5 on October 22, 2013, and since then, the software has seen just one last minor update. One of the major complaints about Aperture has been its infrequent updates, and many users have wondered if and when Apple would release Aperture 4. With no plans to continue development, professional photographers will want to find another solution, such as Lightroom.“

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Adobe Lightroom als teure Alternative

Auf Apples fragwürdige Ankündigung, Aperture nicht weiter anzubieten reagiert nun natürlich die Konkurrenz, die zurecht das große Geld wittert. Adobe hat vor Kurzem ein Statement veröffentlicht, in dem man Apple User auffordert, sich seinen Creative Cloud Plan, der den direkten Hauptkonkurrenten zu Aperture, Adobe Lightroom beinhaltet genauer anzusehen.

„Put simply we're doubling down on our investments in Lightroom and the new Creative Cloud Photography plan and you can expect to see a rich roadmap of rapid innovation for desktop, web and device workflows in the coming weeks, months and years. We also continue to invest actively on the iOS and OSX platforms, and are committed to helping interested iPhoto and Aperture customers migrate to our rich solution across desktop, device and web workflows.“

Aus eigener Erfahrung wissen wir um die Qualitäten von Lightroom bescheid, das lange Zeit auf Augenhöhe mit Aperture stand, seit den immer längeren Update Intervallen seitens Apple (das letzte Upgrade erfolgte im November 2013) jedoch zunehmend überholte. Insbesondere der Support für neue RAW-Formate ist ins Hintertreffen geraten.

Adobe Lightroom ist insofern eine tolle und absolut empfehlenswerte Alternative wenn es um Handling, Userfreundlichkeit, Funktion und Möglichkeiten geht. Allerdings eine richtig teure…

Adobe bietet seine Programme ab 2014 nicht mehr als Stand Alone Produkte an, sondern ausschließlich als Leasingprogramme. Diese werden per Abo freigegeben und können daraufhin für den Zeitraum, in dem ihr eine monatliche Zahlung leistet genutzt werden. Danach nicht mehr.

Bildschirmfoto 2014-06-29 um 17.23.30

Die Preise liegen hier bei 12,29 Euro pro Monat für das Fotografie-Paket mit Adobe Lightroom und Photoshop CC und der mobilen Lightroom App für das iPad, sowie 2GB Speicher in der Adobe Cloud, in der ihr jene Bilder ablegen könnt, die ihr anschließend immer und überall bearbeiten könnt.

Das System läuft bei uns seit einiger Zeit und funktioniert sehr gut. Kostet allerdings ein Vielfaches der bisherigen Lösung mit Aperture. Aperture 3 steht momentan für 69,99 Euro im Mac AppStore zum Download.

Adobe Lightroom im günstigsten Paket kostet hingegen im Jahresabo 146,71 Euro. Wohlgemerkt jährlich. Geht man von einem Benutzungszeitraum von 2 Jahren für Aperture 3 aus, bevor Aperture 4 gekommen wäre, steht der Vergleich bei € 69,99 gegenüber 293,42 Euro für die Adobe Lösung.

Relativiert wird das ganze durch , das immer dabei ist, viele aber nicht brauchen würden.

Update: Wie unser Leser AJM (vielen dank an dieser Stelle) berichtigte gibt es Adobe Lightroom auch weiterhin als Stand Alone Software. Dies soll auch weiterhin so bleiben! 

Stellt sich nun also die Frage was tun… Je nach Budget und persönlichem Anspruch gibt es hier keine allgemein gültige Empfehlung. Jene, die ein umfangreiches Archivierungsprogramm mit sehr guten Bildbearbeitungsfeatures suchen, sollten noch schnellstmöglich bei Aperture 3 zuschlagen,bevor es vermutlich im Herbst verschwindet. Apple garantiert, dass es noch ein Kompatibilitätsupdate für OS X Yosemite geben wird, damit endet aber der Update-Support.

Alle die jedoch auf die neuesten RAW-Formate angewiesen sind, ihre Bilder zuhause und unterwegs bearbeiten wollen, eine Cloud-Sicherung nutzen wollen und entsprechend bereit sind dafür zu zahlen, kann man die Adobe Creative Suite Lösung nur empfehlen. Der Preis ist hoch, der Funktionsumfang jedoch auch.

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