Als „most legitimate potential threat to PayPal“ bezeichnen Analysten Apples Einstieg in die Welt des mobilen Bezahlens nach Abschluss von Verträgen mit Mastercard, Visa und American Express. Und in der Tat besteht eine ersthafte Gefahr, dass hier Nutzerfreundlichkeit vor Sicherheit und Support im Fall von Problemen siegen könnte…
PayPal gilt nicht umsonst als nicht günstiger aber sehr sicherer Weg im Internet zu bezahlen. Die Möglichkeit, Transaktionen einzufrieren, von payPal Streitigkeiten schlichten zu lassen, auch bei Privatkäufen Gutachter von PayPal über Bezahlangelegenheiten schauen zu lassen usw. hat den Konzern riesig gemacht.
Doch nun droht ernsthafte Gefahr: Apples mobiles Bezahlsystem via NFC Chip im iPhone 6.
Baird Analyst Colin Sebastian beschreibt Apples kommende Neuerung als „iWallet“, also als interaktive Geldbörse und bezeichnet diese als „elephant in the room“. Apple sei von Beginn an so stark, dass man Apples „trotz nicht zu schwacher Konkurrenz als höchst legitime Bedrohung“ insbesondere für „PayPal position“ bezeichnen muss.
In diesem Markt der laut IDC eine Billion Dollar im Jahr 2017 ausmachen wird könnte Apple neben seinen vermutlich auch bald einsteigenden Hauptkonkurrenten Amazon, Google und Ebay mit seiner „sehr hohen Zahl an bestehenden Kunden“ die besten Chancen haben, von Beginn an mit sofort volle fahrt aufzunehmen. Momentan ist die Zahl der Bestandskunden mit 800 Millionen iTunes Accounts bemessen, von denen ein Großteil bereits jetzt mit Kreditkarten verknüpft sind.
Kunden müssten demnach nicht einmal einen neuen Account anlegen.
„We believe Apple’s closed-platform, software expertise, and brand power position it well,“ so Baird Analyst Colin Sebastian „Additionally, integration with its anticipated wearable device could be a key feature. We believe mobile payments could be a significant opportunity.“
Doch es sind nicht nur die Bestandskunden, die Apple stark machen, sondern der Umstand, dass jene User, die Apple nutzen zur best situierten Käufergruppe gehören. Denn Apple steht wie kaum eine andere Marke für Premium Produkte im Technik Sektor.
Den Beleg hierfür lieferte IBM, die letztes Jahr feststellten, dass von 800 großen Verkaufsplattformen zum Black Friday fünf Mal so viel Umsatz über Apple iDevices generiert wurde, als von Android Geräten. Apple eröffnet sich als tagtäglich neue Märkte. Die Bandbreite und Reichweite von Apple Devices scheint kaum noch zu durchblicken sein.
Nun liegt es an Apple, auch ein Netzwerk an Sicherheitslösungen zu schaffen, die das Bezahlen per NFC auch wirklich sicher machen. Momentan ist es oft sehr schwierig, per iTunes getätigte Käufe rückgängig zu machen oder Beschwerden einzureichen. Darüber wird wohl der Kampf Apple iWallet gegen PayPal entschieden werden. Hoffen wird, dass Nutzerfreundlichkeit nicht wie zuvor gegen Sicherheit und Support im Fall von Problemen siegen könnte…
Man darf gespannt sein, was mit iPhone 6 und NFC, iWatch und der in Kürze komplett neu positionierten und aufgestellten MacBook Baureihe im nächsten Jahr möglich sein wird. Wir werden natürlich wie immer gewohnt aktuell für euch berichten.