Das ist sie… die Apple Watch ohne „i“, dafür mit allem, was es braucht um den Uhrenmarkt auf den Kopf zu stellen. Drei Designs, 2 Displaygrößen, zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten, eine 18 Karat Gold Version für die High Society, ein komplett neues User Interface und dennoch Apple durch und durch.
Wie lange wünschen wir uns schon echte Innovationen aus dem Hause Apple? Die iWatch ist nicht nur Innovation… sie ist die erste Revolution unter Apple CEO Tim Cook.
Die Apple Watch ist da…
Apple CEO Tim Cook setzt ein Zeichen und startet das Tim-Cook-Zeitalter nach Mastermind Steve Jobs. Nach Apple Pay verliert auch die iWatch das „i“ im Namen und startet kurz und clean als Apple Watch… und wie!
Apple Watch – Das Design
Anders als erwartet ist die Apple Watch kein spaciges Lifestyle Produkt, sondern kurz und schlicht eine Uhr… aber ihr bestimmt was für eine. Zum einen ist das Gehäuse selbst in zwei Varianten zu haben. Einmal eine kleinere Variante mit 38mm Höhe und dann eine weitere mit 42mm Höhe, wie auf dem nachstehenden Bild zu sehen ist.
Weiters wird es drei Gehäusevarianten geben, jeweils in zwei verschiedenen Farben. Das Grunddesign bleibt das selbe, die Oberflächenbeschaffenheit macht den Unterschied aus: Die Variante Apple Watch bietet eine polierte Oberfläche, die Apple Watch Sport eine matte und nochmals gehärtete Aluminium Oberfläche, sowie ein leichteres und noch härteres Display. Die Creme de la Creme ist eine mit 18 Karat Gold oder Rose Gold beschichtete Variante, die wohl den Schweizer Uhrenherstellern Kunden abluchsen soll.
Kombiniert werden diese Gehäuse mit zahlreichen verschiedenen Armbändern, aus Kunststoff, Leder oder Metall. Insgesamt ergeben sich daraus unzählige Individualisierungsmöglichkeiten, auch nach dem Kauf. Denn die Armbänder lassen sich durch einen einfachen Mechanismus jederzeit tauschen.
Klingt spannend, sieht richtig gut aus und überzeugt neben der Optik vor allem mit inneren Werten und einem vollkommen neuer User Interface…
The Verge war vor Ort und hat bereits einige spannende Hands-On-Bilder veröffentlicht, die man gesehen haben sollte:
Apple Watch – das Bedienkonzept
Die Bedienung eines iDevices mit so kleinem Display dürfte seine Tücken mit sich bringen… das dachte sich wohl auch Apple und verwarf vieles, was wir vom iPhone und iPad kannten.
Dreh und Angelpunkt, im Wortsinn ist deshalb ein Drehregler auf der rechtens Seite des Gehäuses. Dieser erlaubt es, am Display zu scrollen, eine Auswahl im Menü zu treffen usw. Im Verbindung mit Antippen des Displays, Wischgesten usw. ergibt sich ein vollständig neues Bedienkonzept.
Der Clou: Das neue Display ist drucksensitiv. Das bedeutet, dass es registriert, wie fest der User das Display berührt. Und je nachdem ob ihr das Display nun fest drückt oder nur sanft antippt kommt ihr ein ein drucksensitiv angesteuertes Menü. Spannend. Hier sind wir auf einen Praxistest gespannt.
Das dritte Bedienelement neben dem druckempfindlichen Display und dem Drehregler ist ein Button unter dem Regler. Ein Klick hierauf ruft eure Kontakte auf und starte so neue Möglichkeiten, mit euren Freunden zu kommunizieren.
Hier hat sich Apple einige Gimmicks einfallen lassen, die mehr oder weniger spannend sind, bzw. teilweise wohl eher als Spielerei durchgehen. So könnt ihr euren Freunden Zeichnungen schicken, die ihr am Display eingebt, Nachrichten schicken, die ihr per Siri eingebt, selbst animierte Emoji Symbole versenden und sogar euren live per Puls-Sensor erfassten Herzschlag mitteilen.
Erweitert wird das neue Kommunikationssystem via Apple Watch durch die sogenannte Taptic Engine, die dem User erlaubt „to hear and feel of the User Interface“. Klingt schräg, dürfte es auch sein. Apple erklärt dazu jedoch, dass dies den Usern erlaubt Mitteilungen tatsächlich zu spüren. Eine Nachricht von einem Freund fühlt sich zum Beispiel so an, als ob ihr tatsächlich angetippt werdet. Na da sind wir mal gespannt…
Apple Watch – Prozessor und Sensoren
So interessant das neue User Interface auch klingt, so sind es doch die Fitness- und Gesundheitsfeatures, die uns seit Monaten intensiv beschäftigen. Hier kommt ein System aus einem neuartigen S1 genannten Prozessor, der zahlreiche Sub-Systeme in ein einzelnes Module packt in Verbindung mit der Innenseite der Apple Watch zum tragen.
Diese Innenseite besteht aus Zirconia, einer Diamantimitation, mit vier Linsen aus Saphirglas, die den Puls erfassen können. Hinzu kommt ein Gyroskop und ein Accelerometer, die der Apple Watch ermöglichen ein umfassendes Gesamtbild eure Tagesablaufes in Punkto Bewegung oder Ruhezuständen zu erfassen.
In den gezeigten Videos sieht dies sehr interessant aus. Dennoch sind wir hier weit von dem entfernt, was frühere Berichte suggerierten. Nichts desto trotz werden hier Apps wie Apples Activity App einen guten Job leisten. Die Sensoren decken ein riesiges Portfolio an Workouts, Sportarten usw ab, geben euch Tipps, wann und wie oft ihr euch noch bewegen solltet, und selbst wann ihr Ruhephasen braucht. Trainingszeiten, die zahl der verbrannten Kalorien, wie oft ihr eure sitzende Tätigkeit unterbrochen habt oder wann ihr welche Übungen gemacht habt… Apple Watch hütet über eure Fitness, wenn ihr das wollt.
Die Apple Watch unterstützt natürlich auch Apps von Drittherstellern und arbeitet eng mit eurem iPhone zusammen. So eng, dass die iWatch ohne iPhone gar nicht funktioniert. Erst das Zusammenspiel aus iPhone Apps und iWatch ergibt ein gemeinsames System.
Die iWatch nutzt hier das brandneues Continuity Feature von iOS 8, das es erlaubt, Funktionen von einem iDevices zum nächsten zu schieben.
Zu guter letzt könnt ihr mit der iWatch natürlich per NFC zahlen, Apple Pay nennt sich dieses Feature…
Apple Watch – der Preis und Verkaufsstart
Apples neue Uhr wird ab Anfang 2015 erhältlich sein. Wann vorbestellt werden kann ist nicht bekannt. Die Preise starten bei 349 Dollar. Klingt ok, doch der Preis ist mit Vorsicht zu genießen, gilt er doch für die Basisvariante (kleines Display, Modell: Apple Watch). Die Apple Watch Sport mit gehärteten Komponenten dürfte ebenso einen Mehrpreis kosten, wie ein größeres Display. Zudem lassen diverse Armbänder (eventuell auch eines zum Auswechseln) wohl auf einige Aufpreisoption schließen. Bleibt noch die Apple Watch Edition, die in 18 karätiges Gold oder Rose Gold gehüllt ist. Luft nach oben bleibt also mehr als genug. Legt euch also schon mal deutlich mehr Geld beiseite, wenn ihr mit einem Kauf liebäugelt.
Apple Watch – Unser FAZIT
Die Apple Watch kommt… und sie ist all das was wir uns erhofft haben. Zeitloses Design, tolle Technik, geniales User Interface, interessante Features, Third Party Support der auf tolle, neue Apps hoffen lässt, NFC bzw. Apple Pay und eine Vielzahl von Individualisierungsmöglichkeiten…
Die Apple Watch ist der erhoffte, ganz große Wurf. Der Neustart für Apple unter CEO Tim Cook.
Und selbst wenn Apple bei wichtigen Fakten, wie der Akkulaufzeit Stillschweigen bewahrt hat: Die iWatch ist das Produkt, auf das Apple Fans und die Börse so lange gewartet hat. Wir sind gespannt und können es kaum erwarten eine Apple Watch in unsere Hände zu bekommen.
[Update: Das schreiben die US-Blogs vor Ort über die Apple Watch]
The Verge beschreibt die Apple Watch als „very solid and surprisingly light“, sowie angenehm zu tragen. Zudem sehen die Watch „besser aus als die meisten Konkurrenten dazu draussen“… Außerdem erhielt man einen Eindruck von der Digital Crown, dem Drehregler an der Seite des Gehäuses…
„The „digital crown“ that Tim Cook spent so much time enthusing about on stage did its job when an Apple representative showed it to us, but unfortunately I wasn't able to try it for myself. That said, if the model running the demo loop is any indication, the dial offers very little resistance. It didn't exactly spin around freely, but neither did I feel any clicking or other forceful feedback as I twisted it. Presumably the feeling that I wasn't getting much feedback from the dial itself is mostly a function of the fact that it wasn't doing anything on the demo unit — and so spinning it will feel quite different when it's moving software around.“
Engadget konnte die Apple Watch ebenfalls sehen, doch die ausgestellten Modelle zeigten nur Screenshots. Die Verarbeitungsqualität sei jedoch absolut überzeugend, was sowohl für die polierte Watch version mit Lederarmband galt, wie auch für die Apple Watch Sport.
„The bands were both comfy, though I preferred the look and feel of the leather loop. The magnets inside the leather seem to do the job of clasping well, though without the same magnetic force as those accustomed to the MagSafe connectors found on Apple laptops. As for the rubber sport band, I had some trouble fitting the metal nubbin into its appropriate hole, and I got a little pinch on the underside of my wrist when tucking it into the band. We imagine we'd get the hang of fitting it quickly and painlessly eventually, but our first time strapping it on was not all pleasant.“
Gizmodo erklärt, Apple „could live up to promises“, man habe mit der Apple Watch alle Versprechen eingelöst. Die Uhr sei „significantly more premium“ als andere Mitbewerber wie Samsungs Gear Live. Die Uhr fühle sich an, „like you're wearing a watch that just happens to be digital.“
„As for the software, I wish I could tell you more. I watched my new Apple friend demonstrate Glances, which brings up Google Now-like info cards with an upward swipe, that can be rotated through with subsequent right and left swipage. I can confirm that it works, and that it was zippy, at least on this pre-release model.“
SlashGear lobt Apples Verarbeitung und Materialauswahl, die „premium und solid“ sei.
„What helps differentiate the Apple Watch from other smartwatch attempts is the sheer range of options and customizations possible. Other platforms perhaps allow for a couple of strap changes, and maybe two or three case colors; Apple, on the other hand, has put out a full three ranges of different options.
Different straps, different clasps, different colors of straps and clasps; metal, leather, rubber, and all in different colors and finishes. That's before you get to the variations in casing color and even material, ranging to premium 18 karat gold.“
So viel Lob hier auch mitschwingt, so wird auch schnell klar, dass Apple bis zum Verkaufsstart Anfang 2015 noch sehr viel Arbeit vor sich hat, vor allem um die Software zu optimieren und an Details wie dem Drehwiderstand des Digital Crown genannten Drehreglers zu arbeiten. Noch sind jedoch vier Monate Zeit. Das sollte reichen, um aus der iWatch das zu machen, was die Keynote uns angepriesen hat… Der Jänner kann kommen.